Beautiful day

Was gibt’s Schöneres als an seinem Geburtstag dem kalten Winter zu entfliehen und sein Zelt für vier Wochen unter Palmen aufzuschlagen? Mit einem Rafting-Abenteuer am magischen Pacuare Fluss setze ich dem Ganzen noch ein Krönchen auf. Als mein Bootsteam mittendrin auch noch zum Singen anfängt, wirds fast schon ein bisschen kitschig. Happy birthday me!

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Reggae Time

Karibikflair liegt zwar schon in der Luft, seit wir in La Fortuna/Arenal die Seite gewechselt haben, doch Puerto Viejo de Talamanca fügt mit seinen filmreifen Sandbuchten ein weiteres Quantum Lebensfreude hinzu. Mit dem Beachcruiser, meinem ganglosen Leihrad, fahre ich die holprigen Küstenstraßen rauf und runter und lass mir von Einheimischen ihre Lieblingsstrände und bevorzugten Aussichtspunkte zeigen. Holprig sind übrigens fast alle Straßen hier in Costa Rica, die Ticos (kurz für Costaricaner) nennen sie schmunzelnd „free Costarican Massage“.

Mein Highlight: Das Jaguar Rescue Center, das wider Erwarten doch drei Jaguarbabies beherbergt. Und zusätzlich viele Faultiere, Babyfaultiere, Affen, Schlangen, einen grantigen Pelikan und noch ganz viele weitere Tiere … Während meiner zweistündigen Führung erfahre ich, dass Eliot aus Tortuguero doch keine Faultiere riechen kann, da diese völlig geruchlos sind, was sie besser vor Raubtieren schützt. Unser Guide muss es ja wissen, schließlich hat sie ihre Dissertation über Faultiere geschrieben. Da sie bereits seit acht Jahren im Rescue Center arbeitet, kennt sie alle Geschichten aller Tiere, die in den letzten Jahren hier gesund gepflegt wurden. Sie zeigt auf einen Affen und erklärt, dass er sich gemerkt hat, wie die Pfleger die Affengehegetüre versperren. So hat er alle Tiere der umliegenden Gehege befreit und sich anschließend selbst wieder eingeschlossen. Frei nach dem Motto: „Iiiich wars niiiiiiicht.“

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Durch die Mangroven und retour

In Tortuguero lernen wir die Tico-Zeit kennen und die heißt nicht nur „man beginnt mit Verspätung“ sondern auch „das Ende lässt auf sich warten“, was mich als Tourist nicht wirklich juckt. An ersteres hab ich mich längst in Asien gewöhnt und zweiteres ist eine Draufgabe bei vielen gebuchten Touren. Und so dauert unser Bootsausflug durch den Tortuguero statt der geplanten 2h glatt doppelt so lange. Elvis ist ein lustiger Kauz. Der Fischerjunge übt sich als Märchenerzähler wenn er lang und breit von Fauna, Flora, Land und Leuten erzählt. Hinterher erfahren wir dass kaum etwas davon stimmt. Unterhaltungswert hats dennoch und er bringt uns immer wieder zum Schmunzeln. Ganz anders wirds mir als er einen Kaimanen, der so gut versteckt ist, dass wir ihn nicht sehen, mit seinem Paddel kitzelt, sodass das liebe Vieh just 20cm von mir entfernt auftaucht. … Ich überlebe die Annäherung und rudere zurück. Von neun Personen legen in den vier Stunden nur drei Hand ans Ruder, einer davon ist der Fischerjunge, die anderen beiden sind zwei Frauen. Zum Glück tauscht bei der Rückfahrt jemand mit mir Platz, so kann ich beide Körperhälften trainieren …

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Der Sarapiqui

Auch im Sarapiqui Regenwald hat die Hitze zugeschlagen – die Tierchen bleiben lieber im relativ kühlen Bau als vor unserer Nase herumzuturnen. Vielleicht sind wir auch nur zu laut und zu schnell unterwegs – meint (wohl nicht zu unrecht) unser Guide. Wir  sehen zumindest Dutzende bunte Vögel (Faszinationslimit (mit Ausnahme der Tukane und Pelikane) erreicht!), einen Kaimanen und zwei Schlangen. Eine davon giftig aber weil sie so winzig ist kann sie mir nicht allzuviel anhaben. Was wir an Tieren verpassen wird durch den  dichten Wald mit seinen wuchernden, verschlungenen Bäumen, den reißenden Fluss, den Ausblick vom Balkon der Lodge und vom dunkelblauen, grell leuchtenden Sternenhimmel wettgemacht.

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Das Paradies für fast jeden

In La Fortuna kommen alle auf ihre Kosten: Wanderer, Sonnenanbeter, Adrenalinjunkies, Naturliebhaber,  Tiernarren, Thermen-Nixen … Man könnte sich mehrere Wochen mal der einen, mal der anderen Aktivität widmen und nebenbei ganz viele Tierbekanntschaften schließen. … Eigentlich will ich hier gar nicht weg, doch der Regenwald ruft. Und so reise ich – den Wanderdurst, die Badelust, die Schaulust halbwegs gestillt und mit Millionen neuen Eindrücken im Herzen – weiter gen Sarapiqui. Ach ja, einer großen Boa sind wir auch über den Weg gelaufen. Die hat sich zwar friedlich gegeben, doch tarnen und täuschen ist wohl in der Tierwelt erstes Gebot, drum haben wir einen Umweg gemacht und sind nicht unter dem Baum durchgelaufen, auf den sie sich so grazil hochgeschlängelt hat.

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The big heat

Hitzewelle in Monteverde! Die Tiere im Cloud Forest haben schon seit 5 Tagen keinen Regen mehr gesehen. In einem Wald, in dem es über 350 Tage im Jahr nass ist, versuchen nun alle, am Leben zu bleiben. Was für Fauna und Flora fatal ist, bereitet uns einen einzigartigen Blick auf den (normalerweise konstant in Nebel gehüllten) Vulkan Arenal. Auch beim anschließenden Ziplining (mein erstes Mal) über die Dschungel haben wir einen atemberaubenden Vogelblick, der mir den Mund offen stehen lässt.

Um auch wirklich alles und jeden gesehen zu haben, wandern wir auch zeitig in der Früh und spätabends durch die Wälder – so entkommen uns die Tierchen weder bei der Morgentoilette noch beim Abendessen und wir sind mittlerweile mit fast allen auf du und du.

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Bye bye winter

Ich schwimme entlang des Manuel Antonio Strandes in Costa Rica und kann zwei Dinge kaum fassen: Dass der Pazifik hier Badewannentemperatur hat und dass ich dem Winter schon wieder ein Schnippchen geschlagen habe.

Vor ein paar Tagen habe ich meine vierwöchige Auszeit mit einem Strandtag auf Quepos Beach gestartet. Mittlerweile habe ich den Manuel Antonio Nationalpark erkundet und Bekanntschaft mit Faultieren, Affen, Leguanen und vielen weiteren Einheimischen gemacht. … Während meine Landesgenossen frieren muss ich aufpassen hier, so nahe am Äquator, keinen Sonnenbrand zu kriegen.  Life is good!

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Auf nach Toledo – den anderen Bussen hinterher

Um mir eine weitere Irrfahrt zu ersparen, mach ich mich mit einem Gruppenveranstalter auf den Weg nach Toledo … und kriege prompt bestätigt, was ich schon immer wusste: Ich reise doch lieber solo. Es dauert nämlich eine geschlagene Stunde, bis wir alle Schäfchen eingesammelt und Madrid verlassen haben. In Toledo angekommen, führt uns unser Reiseleiter von einem Souvenirshop zum nächsten. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder meine eigenen Wege zu gehen. Da Toledo von Touristen nur so wimmelt, gehe ich die zwar nie allein, immerhin will mir nun keiner mehr Toledo-Bilderbücher verkaufen, die seine Freundin geschrieben hat. … Toledo ist schön. Wenn ich mir die Touristenmassen und die Wucherpreise wegdenke. Ja, wirklich.

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Una galleta, por favor!

In Madrid gibts ein Konvent, in dem Nonnen leben, die den ganzen lieben langen Tag nichts anderes machen als beten, brav sein und Kekse backen. Um eine Schachtel der begehrten Köstlichkeiten zu erlangen, muss man an der großen Tür läuten, (auf Spanisch) trällern, was man haben möchte, und anschließend einige finstere Gänge entlanglaufen, bis man ein Zimmerchen erreicht, in dem eine Holzvertäfelung und ein Tisch stehen. Eine Stimme aus dem Off quasselt dann irgendwas auf Spanisch, wobei man einen Geldschein hinlegt. Der Tisch dreht sich, der Schein verschwindet. Es geht „rums“, und schon erscheint eine Packung Kekse. Wenn man anschließend wieder aus den finsteren Gängen herausfindet, kann man sich am Straßenrand niederlassen und herzhaft reinbeißen.

Ansonsten ist Madrid zwar laut und quirlig und quillt vor Touristen nur so über, doch die Einheimischen sind nichtsdestotrotz freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Zwei Stadtführungen verschaffen mir einen Überblick über alles Historische, Architektonische und noch viel mehr … und so sehe ich Madrid von vielen Seiten … nur nicht aus dem Prado-Museum, das Dan und ich ungewollterweise just am spanischen Nationalfeiertag besuchen möchten, der noch dazu der einzige Regentag weit und breit ist. und so schlängeln wir uns eine Stunde der Parade entlang um auf der anderen Straßenseite zu landen und stehen eine weitere Stunde in einer Schlange, von der sich später herausstellt, dass es die falsche war. Denn da am Nationalfeiertag alles gratis ist, hat sich parallel eine noch viel größere Schlange an einem anderen Eingangstor gebildet. Ein Blick auf die 300 im Regen Wartenden, ein Schulterzucken und ab gehts in ein warmes, kuscheliges Café zum Trocknen und Aufwärmen. Denn das Prado-Museum steht sicher noch so lange, bis ich wieder nach Madrid finde …

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Fahrtenspiel

Übermüdet vom ausgelassenen Valenciatag-Feiern steig ich Sonntagmorgen in den Schnellzug nach Madrid … und hüpfe bei meiner Ankunft in Atocha estación nicht in den Zug, der mich ins Stadtzentrum bringt, sondern in einen, der nach Murcia fährt. Sh*t!

Der Junge mit dem Getränkewagen lässt gleich alles fallen und rennt zum Schaffner. Der siehts gelassen, lässt mich einmal tief durchartmen, entschuldigt sich, dass er den Schnellzug nicht im allernächsten Bahnhof stoppen kann sondern dass ich die Stunde bis zur nächstgrößeren Stadt mitfahren muss. Von Fahrgeld will er nichts wissen, räumt mir stattdessen einen Sitzplatz frei, besorgt mir eine Flasche Wasser und ruft im nächsten Bahnhof an, um mich anzukündigen – und sicherzustellen, dass ich für meine Rückfahrkarte nach Madrid sicher nicht zahlen werde.

Beim Aussteigen winken mir Schaffner und Kellner noch einmal zu. Ihr Kollege am stopover Bahnhof drückt mir eine Gratisfahrkarte in die Hand. Die eine Stunde bis zur Abfahrt meines Zuges verbringe ich unterm Sonnenschirm des unglaublich guten tapas Ladens  nebenan und wundere mich, ob das die ÖBB auch so sanftmütig hingekriegt hätten …