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Neue Fotos eingetroffen!

Die perfekte Kamera und ein gutes Auge zeichnen Lesleys Fotos aus. Die immer gut aufgelegte Kanadierin war mit mir im Dezember/Jänner in der Serengeti unterwegs. Nun sind ihre pics eingetroffen. Zum Glück teilt sie auch gern, so können wir uns alle an ihren Aufnahmen erfreuen. Danke, Lesley!

P.S.: Das erste Foto ist vom Kilimanajaro und soll mich überreden, den Berg doch noch zu besteigen.  
P.P.S.: Ihre Fotos findet ihr auch wie üblich in meinem Album.

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Der echte Wow-Effekt

Claudi aus Australien hat mir ihre liebsten Bilder von unserer Afrika-Reise geschickt. Sprich: Ich war 3 Wochen unterwegs, für sie gings dann noch weiter zu anderen Teilen Afrikas und zu den Gorillas. Don’t miss these pics, denn die Fotos dieses Teenagers sind atemberaubend! 

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Flughafen Kuddelmuddel

Hahaha! Der Flughafen in Arusha ist eine Sache für sich. Eine kleine Baracke dient als Check In-Schalter. Buntes Kuddelmuddel, ahnungslose Touristengesichter. Mein Name wird auf einen Zettel geschrieben, ich krieg ein Ticket ohne Namen ohne Flugnummer ohne Zielort ohne Uhrzeit – einfach mit nix. Mein Backpack wird abgewogen und auf den dahinterliegenden Weg geschmissen. Dort bleibt er fürs Erste verwaist liegen. Ich hoffe, es ist kein Abschied für immer und begebe mich zum „Gate“ – einem kleinen Shop mit Welldach. Nach der „Sicherheitskontrolle“ bleiben die verdutzten Passagiere am Rollfeld stehen. Wie Schafe stehen wir und warten. Jedem Flughafenmitarbeiter, der vorbeikommt und mit einer Bordliste winkt, laufen wir nach, nur, um wieder rausgeschmissen zu werden. Die Flugzeuge sind mini und beherbergen acht bis zwanzig Passagiere, jeder Abflug weht uns Staub ins Gesicht. Wir schauen den Piloten zu, wie sie vor Start noch mit den Fingern die Flügel abtasten. Ich fühl mich gleich viel sicherer. 

Endlich bin auch ich an der Reihe. Der Steward begleitet uns zu unserem Flugzeug, schmeisst das Gepäck in den 40cm breiten Mittelgang und macht die Tür von aussen zu. Der Pilot schaut noch kurz über seine Schulter und auf gehts! 

Der Flug ist nichts für schwache Mägen. Ich fühl mich wie im Tagada. Auf und ab gehts. Mein Fenster hat 100 Sprünge und jede Luftböe lässt uns tanzen. Ich schluck die Angst runter und versuch, mein Gehirn abzulenken. 

Doch wir erreichen Stone Town (!!) und werden schon von anderen Passagieren erwartet: „Wir hoffen, dass unser Gepäck in eurem Flieger ist.“ Und siehe da, als die Bodencrew das Gepäck vor unsere Füsse schmeisst, ist auch mein Backpack dabei! So haben wir es doch beide in einem Stück auf die Insel geschafft.

Mein anderer Blickwinkel

Meine allererste Ballonfahrt und gleichzeitig eine andere Art, die Tierchen zu erspähen. Bei strahlendem Sonnenschein schweben wir nur fünf bis zehn Meter über dem Boden. Wir fliegen über schlafende Löwen, viele Hippos, Gnus, riesige Skelette, eine Giraffe reckt den Kopf zu uns hoch. Die Seiten gewechselt, ha!

Zuguterletzt fliegen wir über sieben Löwen, die sich an eine Büffelherde ranpirschen und landen zwischen den Löwen und den Büffeln. Einige von uns fürchten sich und versuchen, den Piloten zu überzeugen, ein Stück weiter zu fliegen. Doch der rührt kein Öhrchen. Auch mir ist etwas mulmig zumute, doch ich denke, der Pilot wirds schon wissen. Als wir ausgestiegen sind – manche müssen geschubst werden – sagt er doch glatt: „Welcome to my first Balloon ride.“ – Ernsthaft? 

Nachdem wir die Kleinigkeit mit den Löwen überstanden haben, sind wir ganz schön hungrig – schliesslich sind wir schon um halb fünf aufgestanden und haben noch nichts gegessen. Statt an Snacks zu nibbeln, kleckern wir. Von der Boden-Crew mit Champagner empfangen, stossen wir mit den Piloten (zu meiner Überraschung alles Briten bis auf einen Tansanier) an und lassen uns englisches Frühstück servieren. Meine deutsche Reisegefährtin Claudia geniesst das unendliche Champagner Nachschenken mehr als ich, dafür seh ich sie auch später am Klodeckel balancierend über die Trennwand hängen und mit den Händen fuchteln. Mir hätte sie gewunken? Ich kenn die Frau doch nicht.Fotos

Alles unter Kontrolle

In der Serengeti ist man auf Du und Du mit den wilden Tieren. Ich hätts nicht erwartet, aber erfahren. Nach einem filmreifen Einstieg – Dobi wurde aus dem fahrenden Auto beklaut, unser guide hechtete dem Dieb nach und stellte ihn mit einem Boxkampf – machen wir uns auf, die Big Five zu erspähen. Und welch Schlaraffenland! Wir sehen Löwen und Leoparden, Büffel und Giraffen, unzählige Zebras und Hippos und Gnus und Flamingos und und und. Die jährliche Tierwanderung, bei der Tausende von Kenia gen Süden strömen ist überwältigend. Viele Tiere haben schon ihre Babys bekommen! Wir sind selig. Da stören uns auch die holprigen Wege nicht mehr und das Schleudern wenn wir wieder mal durch einen Gatschsumpf fahren.

Da mich Campen näher zur Natur bringt, beiss ich die Zähne zusammen wenn ich bei 15 Grad und Regenguss im feuchten Zelt friere. No pain, no gain! Mit meinem indoor Schlafsack (eher ein Laken) kann ich sowieso brausen gehen. Zum Glück gibts in den Camps Decken und irgendwie gehts. Die Kilimanjaro-Besteiger haben mit ihren dicken Schlafsäcken gut lachen, aber tauschen möcht ich mit ihnen nicht. Ein >4.000m-Berg im Jahr reicht. 

Am nächsten Morgen frühstücken Büffel neben uns und als wir abends singend am Lagerfeuer sitzen, spazieren Elefanten vorbei. Nachts schauen die Wildschweine, ob wir auch ja nichts Essbares vor den Zelten liegen gelassen haben. Nancy wird beim frühmorgendlichen Klobesuch von einer Elefantenhorde umringt und hinter unserem Zelt schmatzt es genüsslich. 

Zwei zum Glück sattgefressenen Löwen, die mit ihrer Beute im Gras liegen, kommen wir doch zu nah. Beziehungsweise der Depp im Auto vor uns, der doch glatt die Autotür aufgemacht hat. Bei zwei Tigern in nur vier Meter Entfernung. Wie dumm kann man sein? Denkt sich auch der Tiger und brüllt ihn an. Jetzt hat er wohl das Höschen voll.

Später erklärt uns (allen Jeeps) eine schwangere Elefantin den Krieg, kniet sich mit den Forderfüssen nieder und stösst ihre Stosszähne in die Erde. Unser Fahrer ist wachsam, wir sind mucksmäuschenstill. Auf einmal greift sie uns an, will mit voller Wucht gegen unser Auto prallen, doch unser Fahrer lag schon in Startposition und braust davon. Huch! Was für ein Abenteuer.  P.S.: Fotos gibts hier.

Happy New Year

Normalerweise bin ich eine Silvester-Zwangsbeglückungs-Verweigerin und wenn mich Daniel nicht jahrein, jahraus zu einer Party geschleppt hätte, hätte ich das alte Jahr ruhig und gelassen in einer Therme ausklingen lassen. Heuer ist alles ein bisschen anders. Den Silvestertag verbringen wir im Dorf Mto wa Mbu, lassen uns von den Einheimischen Geschichten erzählen und kosten selbstgebrautes Bananenbier. Nach einem weiteren Glas Bananenwein sind wir noch ein Stückchen fröhlicher. Wir besuchen die Holzschnitzer, die die schönsten Dinge aus feinstem Holz kreieren und eine Künstlerschule, zu der Maler aus ganz Tanzanien strömen, um in heimischen Kunststilen unterrichtet zu werden. Und siehe da, nach meinen Aufenthalten in Borneo, Kambodscha und auf Bali, wo ich die hohe Kunst des lustigen Feilschens gelernt habe, gelingt es schon so gut, dass ich in meiner Gruppe den Ruf der Profi-Feilscherin erlangt habe. Jeder bittet mich, ihm beim Verhandeln unter die Arme zu greifen. Wer hätte das gedacht? 

Weiter gehts ins Camp, wo unsere Helferleins schon unsere Zelte aufgeschlagen haben und unser Koch uns ein heimisches Silvestermenü serviert. Später gesellen wir uns zu den Einheimischen und ihrem Barbecue, der Camp-Inhaber lässt den ganzen Abend gratis gelben Punsch fliessen, der aus rein alkoholischen Zutaten besteht. Nach einem Tänzchen falle ich ins „Bett“, nur, um zu merken, dass ich das Nachbarszelt erwischt hab. Ups!

Am Neujahrsmorgen werden wir von unserer töpfeschlagenden Crew geweckt, die tanzend und singend durchs Lager rennt. Wir springen auf und tänzeln mit und essen eine Neujahrstorte. Den Vormittag verbringen wir beim sagenumwobenen Stamm der Maasai und hüpfen zu ihren Rhythmen. Bei so viel Neujahrseingeläute kann 2014 nur gut werden. 

Natürlich löchern wir unseren guide bei der Weiterfahrt in den Serengeti Nationalpark mit den mystischen Geschichten, die sich rund um die Maasai ranken. Ja, sie trinken Blut. Das macht sie stark. Ich hab keins getrunken. Der Punsch hat dann doch gereicht.

P.S.: Fotos zur Neujahrsfeier und der anschliessenden Safari gibts in meinem Album, unter „Camping Safari„.