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Glücksspiel

Im Grand Palace gibt’s eine Replik von Angkor Wat. Wenn man es schafft, eine Münze in eine der Eingangspforten zu schießen, ist einem das Glück hold. Wo ist mein Bekannter, der Basketballspieler, wenn man ihn braucht? Zu meiner Überraschung treff ich ganz allein in ein Tor. Jippie! „Glück in der Liebe,“ schreit der Thai neben mir, der alle meine fehlgeschlagenen Münzen aufklaubt und damit selbst sein Glück versucht. So war das nicht abgemacht! Glück im Allgemeinen, hast geheißen. – „Liebe“ – „allgemein“ – „Liebe“ – „Bei dem Tempo in dem du meine Münzen aufklaubst hast du sicher finanzielles Glück, egal obst reinwirfst oder nicht.“ Er grinst: „Apropos Finanzen, von wo aus wirst du heut Abend die Feuerwerke betrachten?“ Hmmmm, der Abend ist noch weit weg. „Geben und Nehmen,“ sagt er, und: „Die Touristen werden um viel Geld ans andere Ufer geschifft. Du gehst auf die große Brücke und kannst alle Feuerwerke umsonst sehn.“ … Und er hat Recht! Ich steh mit meinen neuen Taiwanesischen Freundinnen und dreh mich im Kreis. Dem Glück tuts keinen Abbruch, dass der thailändische Fotograf nebenan viele Fotos von uns (mittlerweile an die 20 im engeren Umfeld) glücklichen Feiernden macht. Vielleicht finden seine Fotos ja irgendwann den Weg zu mir. … alle Bangkok-Fotos

Happy New Year!!

„Du, komm mal her da.“ Der Security Guard zeigt mit dem Finger auf mich. Auweia! Ich wollte durch den Zaunspalt einen Schnappschuss vom National Museum machen. Ich beginne mit dem üblichen Tralala vom brotlosen Studenten, der sich den Eintritt nicht leisten kann. „Na, du kannst dein Foto von drinnen machen.“ Oh, er lässt mich in den Hof. Wie nett. „Nein,“ meint er, „ganz rein und umsonst.“ Wie bitte? Heute Gratiseintritt da Neujahr. Ich glaubs nicht ganz und stecke meinen Kopf vorsichtig ins Fenster des Ticketschalters. Die Ticket-Dame drückt mir einen Übersichtsplan in die Hand und schiebt mich ins erste Gebäude. Eigentlich wollte ich im Eilschritt zum Grand Palace laufen, aber wenn das so ist … komme ich unverhofft in den Genuss von Geschichtskunde und sehe unglaubliche Prunkstücke der Herrscherdynastien. Im Grand Palace das Gleiche: „Wenn du an den Guards unbescholten vorbeigekommen bist, wirds wohl keinen Eintritt geben.“ Jippie! Ich schiebe mich mit gefühlt 100 Einheimischen und anderen ratlosen Touristen in den Innenhof, wobei uns die Thais ziemlich rasch abhanden kommen. Sie reihen sich an eine endlose Schlange, um dem König „frohes neues Jahr“ ins Stammbuch zu schreiben. Weiter geht’s zum Liegenden Buddha in Wat Pho, wo es gratis Wasser und ein Volksfest gibt. Viel zu spät nehm ich die Fähre zum Tempel der Morgenröte. Oder doch nicht? Ganz oben angekommen geht die Sonne schön langsam unter und ich genieße ungeplanterweise den ersten Sonnenuntergang des Jahres mit Blick auf Pagodendächer. So viel Erspartes muss ausgegeben werden, deshalb runde ich Neujahr mit einer Thai Massage ab. .. Euch auch ein frohes neues Jahr!! … mehr Bangkok-Fotos

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Die Rechnung und der Wirt

Eine halbe Stunde bin ich am offiziellen Taxischalter am Flughafen Bangkok angestanden, nun ist es doch passiert: Der Taxler hat das Taxometer ausgeschalten und deutet auf den Wucherpreis vor meiner Nase: „800 Baht Pauschale“, sagt er, „viiiiiieeeel besser als mit Taxameter. O.k.? O.k.?“ Na, eher k.o. als o.k., mein ich. Außerdem hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die vielen Verhandlungsgespräche in Kambodscha, Borneo und Bali haben mich ganz schön geschult. „Wenn ich dir so viel zahlen muss, kann ich heut nix mehr essen, Bettelstudent quasi.“ Er zeigt auf das Foto seiner Tochter: „Schulgeld.“ – „Wenn du mich ausnimmst, kann ich mir das Hostel nicht leisten und schlaf auf der Straße.“ – „Wenn du mir nix zahlst kann ich meine Familie nicht ernähren.“ – „Ich bin bei minus 9 Grad in den Flieger gestiegen und auch glatt am Eis ausgerutscht. Wie schön du es in deinem warmen Land hast.“ … Er lacht und schüttelt den Kopf. … Ich bleib stur und schau zum Fenster raus. .. O.k., eine letzte Annäherung: „Ich bete jeden Tag for good luck und dass mir Menschen begegnen, die so freundlich und ehrlich und nett sind wie du.“ Er lacht und zwinkert. Geht doch. immer. irgendwie.