Archiv der Kategorie: Asien

Der richtige Blickwinkel

Jeden Morgen, wenn wir auf der Dachterrasse unseres hostels unser – zugegebenermaßen frugales, aber wen kümmerts im Land der Meze und Turkish Delights? – Frühstück genießen, gibts zwei Gefühlsregungen: „Ahhhhhh“, weil wir den Blick nicht vom Bosporus wenden können und – kurzer Blick über die Schulter – „ätsch!“, weil die feinen Leute im Four Seasons hinter uns bei weitem keinen so schönen Blick (wenn überhaupt) aufs Meer haben. Aber Backpacker haben sowieso den Durchblick, wieso sollen sie nicht auch den Ausblick genießen? … Hier auch gleich ein paar Eindrücke aus dieser temperamentvollen und zugleich gelassenen Stadt.

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Die Wäscherei

Mmmmmhhhhh! Ich schiele zu Alex rüber, die am anderen Ende des Raumes sitzt und die ich durch den Nebel kaum erkenne. O.k., Alex ist noch da, Augen zu … und genießen! Eine Frau mit üppiger Oberweite, an der die Halterung ihres Spitzen-BHs schon fast w.o. gegeben hat, seift mich ein, und wäscht mich und übergießt mich mit Wasser, seift mich wieder ein … und ich bin im Himmel. Ich muss ein richtiger Dreckspatz sein, denn anders als Alex werden mir auch Ohren, Augen und Nase gründlich gereinigt. Wieder sauber, bleiben wir noch ein wenig verträumt sitzen, schauen den anderen (nicht wirklich) beim Waschen zu und unterhalten uns leise mit den anderen Mädels. Anschließend stolpern wir wie zwei glückliche Hühner aus dem jahrhundertealten Dampfbad. Nur unsere nassen Kleider zeugen davon, dass wir im Platzregen im Hamam-Himmel Zuflucht gefunden haben. Vergessen auch die holprigen von Sturzbächen überfluteten Pflasterstein-Umwege, auf die uns mein Handy netterweise geschickt hat. Da „verschwitz“ ich auch gern, dass ich mich beim Reinlaufen noch über diese arabischen Hinterhaus-Fraueneingänge geärgert hab. Am Ende eines so schönen Erlebnisses gibt’s wirklich nur eins, nein, in Istanbul sogar zwei Sachen. Erraten?

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The (un)Delight-ful Boatride

Für die Schifffahrt am Abend am Ende eines langen Sightseeing-Tages braucht man …. Turkish Delight! Unser erstes wollen wir in einem Laden kaufen, das laut unseres hostel-Managers das allerbeste in ganz Istanbul sein soll. Leider finden wir nicht hin, stattdessen führt uns ein türkischer Philanthrop in einen anderen Laden. Wir lassen uns was einpacken, und schon geht’s los! Am Schiff stellen wir fest, dass wir überteuerte Marshmallows gekauft haben. Aha, deshalb haben wir im Laden nichts zu kosten gekriegt! … Der romantischen Abendstimmung auf See tuts zwar keinen Abbruch, doch von nun an „vor“kosten wir, was das Zeug hält.

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Augen-Marathon

Ich bin mit einer Heiligen unterwegs. 2 Stunden in der Hagia Sophia und 1 Stunde in der Blauen Moschee und ich hör keinen Muckser. Obwohl Alex schon mal hier war. Doch irgendwann werd selbst ich des Staunens müde. Wir umschiffen die gröbsten Touristenfallen und plumpsen in ein „typisch“ türkisches, an einem Fels gehangenes, Cafe. Wir bestellen zwar nicht die Jause des Jungen nebenan (Wasserpfeife), sondern etwas, das in den nächsten Tagen zu unserem Standard-Essen werden wird: köstlich frische Meze mit Fladenbrot und Ayran, lassen aber ein Plätzchen im Magen frei für, wie könnte es anders sein, Turkish Delight.

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Im A*

Die jungen Mönche habens allen angetan. Doch entweder wollen sie nicht fotografiert werden oder schauen grad beim Schnappschuss in eine andere Richtung oder bewegen sich zu viel. Und dann gibt’s seltene Momente wie diesen: Zwei Buben-Mönche laufen fröhlich aus dem Tempel, schmeißen sich auf eine Motorrad-Mitfahrgelegenheit, deuten dass man fotografieren darf, drehen sich zu mir um und strahlen in die Kamera. Klick! Leider seh ich Noelas Arsch. Die hat sich nämlich just in dieser Sekunde vor meine Kamera geschmissen. Sie dreht sich um und lacht: „Mann, was für ein Foto!“ > Grrrrrr …. Um den Kardinalfehler wieder gut zu machen, verspricht sie, mir das Foto pronto zu schicken. And here you are … Der Nostalgie wegen hab ich noch in meiner Fotokiste gekramt, und siehe da: Ich hab doch ein paar brauchbare Mönchsfotos im Kasten. Nicht schlecht, Barbara, nicht schlecht …

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Yangon

Just your usual Asian city! Viel Lärm, hustle&bustle, Millionen Menschen, aufdringliche Marktverkäufer, zerfallene Häuser … Drum gibt’s lockeres Durchschlendern mit Teepausen an Straßenküchen, Galerien und National Museum, Flanieren am Flussufer, Untertauchen im quirligen Chinatown und Sonne Sonne Sonne … Bis auf … naja, es wär wohl nicht ich wenns ein sanftes Ende gebe.
Stattdessen irre ich durchs Gassen-Labyrinth und weiß irgendwann nicht mehr, in welche Richtung ich gehen soll. Kaum ein Einheimischer spricht Englisch und jeder schickt mich in eine andere Richtung. Eigentlich sollte ich in 5min in der Pansodan Street stehn, meinen zwischengeparkten Backpack krallen und in meine Mitfahrgelegenheit zum Flughafen steigen. Ich finde ein Reisebüro und lass mir den Weg zeigen. Merde! Ich muss mich ja ganz schön verlaufen haben. „Hab ich dir ja gleich gesagt“, meint der Fahrrad-Taxler der mich schon seit ein paar Straßen sekkiert. „Steig auf, ich bring dich hin.“ Neinnein, mein Geld ist alle, so kurz vor dem Abflug und so. … An der nächsten Kreuzung lehnt er cool gegen einen Pfeiler. Und an der übernächsten. „Ich fahr dich gratis.“ Mittlerweile hab ich keine andere Wahl mehr, ruf „1.000 Kyat“ und hüpf auf den Beiwagen. … Fünf fast-Unfälle, einen Heiratsantrag und ein davongeflogener-Hut-Nachlaufen später bremsen wir uns ein. Ich öffne die Augen: Fast pünktlich!! I’m impressed!!

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